CDU Werther

CDU-Landtagskandidatin Birgit Ernst nimmt Stellung zur Problematik der Kindergartenbedarfsplanung

Die Anmeldezahlen zum Thema machen

Die Betreuungsquoten erfüllen und mehr Flexibilität bei der Platzvergabe – das sind zwei zentrale Forderungen der heimischen CDU-Landtagskandidatin Birgit Ernst in der aktuellen Debatte im Altkreis Halle um die defizitäre Kindergartenbedarfsplanung.

 

Das WESTFALEN-BLATT hat angesichts der deutlichen Kritik von Eltern an fehlenden Kita-Plätzen und einem als chaotisch empfundenen Anmeldeverfahren die Landtagskandidaten um Stellungnahme gebeten. Zunächst kommt Birgit Ernst zu Wort.

Betreuung muss ihrer Meinung nach auf mehreren Ebenen flexibler werden. Die CDU-Politikerin aus Werther sieht das Problem vor allem bei der Betreuungsquote, die der Kreis festlegt – aber auch gar nicht einfordert, wie sie sagt: »In Werther ist sie für Zwei- bis Dreijährige auf 60 Prozent festgelegt. Dies wird aber gar nicht erreicht. Und der Kreis fordert die Plätze nicht ein. Die Frage ist auch, ob die Betreuungsquote überhaupt korrekt ist«, sagt sie. Denn dadurch, dass immer mehr Eltern früher in den Beruf zurückkehrten, könne sie nicht reichen.

Vorratshaltung von Plätzen nicht nötig

Zudem soll die Quote in den Kitas flexibler angepasst werden, so die Forderung von Birgit Ernst. »Es ist dem Kinderbildungsgesetz Kibiz geschuldet, dass man die Plätze nicht einfach von Ü3 in U3 oder umgekehrt umwidmen kann«, sagt sie.

Eine Vorratshaltung von Plätzen sei gar nicht nötig, wenn denn innerhalb der Kita Kapazitäten umgeschichtet werden könnte, so Ernst. Das gilt aus ihrer Sicht auch für die Auflösung der bisher starren Einteilung von Betreuungsumfängen.

Mehr Tageseltern für flexibleren Einsatz

Zudem seien wieder mehr Tagesmütter nötig. In Werther gab es vor Jahren 20, derzeit nur noch acht: »Mit dem Ausbau des U3-Bereichs in den Kitas hat die Zahl abgenommen«, so Ernst. Doch könnten gerade Tagesmütter leichter und flexibler eingesetzt werden, gerade in der Betreuung kleiner Kinder, die für eine große Einrichtung vielleicht zu jung seien.

Die Entwicklung der Kita-Zahlen geht nach Auffassung von Birgit Ernst so schnell, dass der Gesetzgeber gar nicht hinterherkomme. »Deshalb sollten die Kompetenzen in die Kreise und Kommunen zurückgegeben werden«, sagt sie und übt Kritik am Kreis: »Da sind Absagen erteilt worden, dann wird aber erst auf die Rückmeldung gewartet. Bis dahin haben manche Familien sich eine eigene Lösung gesucht. Darauf vertraut der Kreis sogar ein Stück weit.« Dadurch erscheine der Bedarf am Ende kleiner als er sei: »In die politische Diskussion gehören die Zahlen aus dem Anmelde-, nicht aus dem Rückmeldeverfahren.«