CDU Werther

CDU sieht Zugzwang bei Weco-Gelände

 Einmal quer durch Werthers politische Themenlandschaft ging es am Dienstagabend im Zuge der Mitgliederversammlung der CDU in der Gaststätte Bergfrieden. Der Stadtverbandsvorsitzende Alexander Fillers berichtete erfreut von drei Neueintritten – dann ging’s ans Eingemachte.

Mangel an Bauland

Aus Sicht der CDU sei die Fokussierung auf den umstrittenen Blotenberg über Jahre so groß gewesen, dass man darüber versäumt habe, sich um Alternativen zu kümmern – etwa um das Süthfeld. 11 Hektar Fläche, auf der das Bauen in relativ kurzer Zeit möglich gemacht werden könnte, stünden hier zur Verfügung. Die wolle auch die CDU nicht in Gänze bebauen. „Aber wir wollen gucken, was da geht, ohne dass man neue Verkehrsregelungen treffen müsste", so Fraktionschefin Birgit Ernst. Dennoch wird sich der nächste Antrag der CDU mit dem Blotenberg befassen. Die Fraktion möchte eine Auflistung der Einwendungen gegen das Baugebiet Blotenberg, inklusive Bearbeitungsstand. „Seit mehr als einem Jahr heißt es, dass daran gearbeitet werde. Wir wollen jetzt einfach mal wissen, wie es konkret darum steht", begründete Ernst. Die Verdichtung der Innenstadt sei eine weitere Option, mit dem Mangel an Baugrundstücken umzugehen. Es gebe durchaus eine Reihe in Frage kommender Areale. „Das Problem ist aber, dass die Flächen in Privatbesitz sind und die Leute meist eben auch nicht verkaufen wollen", so Birgit Ernst. Zu diskutieren sei, wie es um eine Bebauung entlang der Borgholzhausener Straße auf der linken Seite Richtung Borgholzhausen stehe. Natürlich handle es sich nicht um Filetstücke wie im Süthfeld. Aber eine durchgängige Bebauung in zwei Reihen sei denkbar.

ÖPNV

 

Im Gespräch: Alexander Fillers (von links), Ralf Eckelmann, zweiter Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, und Birgit Ernst hatten zum politischen Diskurs in die Gaststätte Bergfrieden geladen. - © Kerstin Spieker, HK
Im Gespräch: Alexander Fillers (von links), Ralf Eckelmann, zweiter Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, und Birgit Ernst hatten zum politischen Diskurs in die Gaststätte Bergfrieden geladen. (© Kerstin Spieker, HK)

Was die CDU zum Thema Öffentlicher Personennahverkehr zu sagen hatte, klang beinahe revolutionär. „Ich bin der Ansicht, wir sollten ihn im Kreis Gütersloh mal probeweise für ein Jahr kostenfrei anbieten", sagte Birgit Ernst. 80 Prozent der Gesamtkosten trage der Kreis ohnehin, da sie den Schülerverkehr beträfen. „Eine Fahrt von Werther nach Bielefeld und zurück mit dem Bus kostet fast zehn Euro. Damit bieten wir keine Alternative an, die einen Autofahrer dazu bringt, den Pkw stehen zu lassen", erläuterte Ernst. Wenn man dann noch sehe, wie viele Fahrkartenautomaten man abbauen könne und nicht mehr unterhalten müsse, dann sei der Mehrkostenaufwand vermutlich überschaubar.

Druck beim Weco-Gelände

Wo es in Fragen des Landesentwicklungsplanung für Werther hingehe, zeichne sich deutlich ab. „2,5 Hektar freie Gewerbefläche für die nächsten 25 Jahre. Das ist nichts", erklärte Birgit Ernst. Der Druck, das Weco-Gelände zu entwickeln, werde daher wachsen. „Solange allerdings das Areal nicht in städtischem Besitz ist, geht da gar nichts", machte Alexander Fillers deutlich. Die Stadt habe aber alles eingestielt, um sich für den Fall, dass sie doch Eigentümerin der Fläche würde, eine hohe Förderung bei der Bewältigung der Bodensanierungskosten zu sichern. Ausschließliche Wohnbebauung auf dem Areal allerdings schloss die CDU aus. Die Altlasten so zu entsorgen, dass man darauf eine Wohnbebauung zulassen könne, sei einfach zu teuer.

Diekstraße

Eine kostengünstige Lösung zum Thema Hochwasserschutz an der Diekstraße kam aus der Mitgliedergruppe. Da gab es die Anregung, doch den Wasserstand in den drei am Ort befindlichen Teichen um etwa 30 Zentimeter abzusenken. Bei Starkregenereignissen hätte man dann einen Puffer, so dass das Wasser nicht schlagartig in die Senke fließen würde. Ein Vorschlag, den die CDU-Fraktionsspitze in die Diskussion einbringen will. „Was das Thema Diekstraße angeht, so fehlt uns hier noch immer die Gesamtplanung", äußerte Birgit Ernst Kritik. Sie habe Sorge, dass man viel Geld ausgegeben und dann doch zu klein gebaut habe, um die Probleme wirklich in den Griff zu bekommen.

Kalk im Wasser

Nach wie vor nicht im Griff hat die Stadt Werther den Kalkgehalt des Trinkwassers. Wenn ein Härtegrad von 30 auch der menschlichen Gesundheit möglicherweise nicht abträglich ist, so bedeutet er doch für alle möglichen Geräte im Haushalt das schnelle Ende. „Wir haben hier erhebliche Mehrkosten für die Bürger", räumte Birgit Ernst ein. Die Stadt habe aber alles in ihrer Macht Stehende getan, um der Problematik Herr zu werden. Inzwischen seien drei Ingenieure mit der Fehlersuche beschäftigt. Er scheine in den vorgeschalteten Filtern zu liegen, erläuterte sie. Anlässlich der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses am Donnerstag, 11. Oktober, gebe es eine Besichtigung des Brunnens Kök. Dazu sind ab 17 Uhr alle interessierten Bürger willkommen.

Städtepartnerschaft

Persönlich ins Gespräch kommen mit den Wertheranern will die CDU am kommenden Sonntag. Im Rahmen des Goldenen Oktobers wird sie mit einem Infostand vertreten sein. An dem wird es vor allem um eine eventuelle Städtepartnerschaft mit dem lettischen Kreis Beverina gehen. „Wir möchten uns ein Meinungsbild dazu einholen", so die Fraktionsspitze. Ernst hat den lettischen Kreis persönlich besucht und eine Reihe von Fotos und Eindrücken mitgebracht. „Das können alle, die sich für das Thema interessieren, gern mal anschauen", lädt sie ein.