. Bereits im September habe er dies im engsten Vorstandskreis kommuniziert. Mit der Entscheidung von Amtsinhaberin Marion Weike, ihrerseits nicht mehr zur Wahl anzutreten, was seine Chancen erheblich erhöht hätte, habe dies nichts zu tun gehabt. „Sie hat ihre Entscheidung ohnehin erst später bekanntgegeben."
Nach Fillers' Absage liefen die Drähte heiß
Nach der Absage Fillers’ liefen innerhalb der CDU die Drähte heiß. Wer könnte stattdessen als Bürgermeisterkandidat in Frage kommen? Dass es am Ende Ralf Eckelmann wurde – seit 2014 im Rat, stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbands, dazu Vize-Fraktionschef – ist nicht verwunderlich: Er hatte bereits bei der ersten Runde der Kandidatenkür nicht ausgeschlossen, seinen Hut in den Ring zu werfen. Auf einer Klausurtagung im November wurde die Sache fraktionsintern besprochen, in zwei Wochen nun soll er nach Wunsch des Vorstands gewählt werden.
„Ich kann mir gut vorstellen, Bürgermeister von Werther zu werden", sagt der 49-Jährige. Die Arbeit im Rat mache ihm Spaß, „es ist schön, dass man etwas für seine Heimatstadt bewegen kann".
Eckelmann, verheiratet, Vater eines 14-jährigen Sohnes und zweier elfjähriger Töchter, stammt gebürtig aus Bielefeld, wuchs in Jöllenbeck auf und lebt seit 20 Jahren mit seiner Familie in Werther. Beruflich ist der studierte Maschinenbauingenieur als Betriebsleiter in einem metallverarbeitenden Unternehmen in Bünde tätig und dort verantwortlich für 80 Mitarbeiter.
Erst musste der Familienrat entscheiden
Nach einer kurzen Bedenkzeit – „ohne Zustimmung des Familienrats hätte ich es nicht gemacht" – stand seine Bewerbung fest. Eckelmann weiß, dass mit seiner Wahl in 14 Tagen – bei der theoretisch auch noch andere Kandidaten antreten können – eine anstrengende Zeit auf ihn zukommt. „Doch ich freue mich auch darauf."
Würde er am 13. September zum Bürgermeister gewählt, würde er vieles anders machen als die Amtsinhaberin. „Es ist ja nicht so, dass Marion Weike ein gut bestelltes Feld hinterlässt. Vielmehr eins voller Tretminen, die aus der Welt geschafft werden müssen", spart Eckelmann nicht an Kritik. Viele Brücken seien seit Jahren eingerissen, die es aufzubauen gelte. Abgesehen davon sei es an der Zeit, in Werther die Themen wieder vorausschauend anzugehen und nicht ständig hinterherzuhecheln.
Dass Ralf Eckelmann nun als Bürgermeisterkandidat antritt, erfüllt Alexander Fillers mit Erleichterung. „Dabei wollte ich es wirklich, bin 2018 mit viel Enthusiasmus gestartet, um etwas in Werther zu verändern", blickt Fillers zurück.
„Ein klarer Gegenentwurf zu Veith Lemmen"
Inzwischen sei viel passiert, oder besser: nicht passiert, beklagt er. Er habe sich auf jeder größeren Veranstaltung blicken lassen, habe mit Leuten gesprochen, Termine wahrgenommen. „Trotzdem hat es meinen Bekanntheitsgrad nicht verbessert." Um sich so bekannt zu machen, dass man reelle Chancen bei der Wahl hat, müsse man viel Zeit investieren. „Ich hätte meine Zeit im Büro halbieren müssen, was auch mit finanziellen Einbußen verbunden gewesen wäre", so der Diplom-Ingenieur offen.
Der fünffache Familienvater nennt noch einen weiteren Aspekt, der ihn zum Rücktritt bewogen hat: „In den vergangenen Monaten habe ich mich immer öfter gefragt, ob ich das wirklich will." Zudem habe es Personen gegeben, die nicht gut mit seiner Privatinsolvenz hätten umgehen können. „Es gab kritische Stimmen", gibt Fillers zu. „Am Ende kam ein Punkt zum anderen, was gefühlt auch meine Chancen auf das Bürgermeisteramt geschmälert hätte."
Auf die Wahl Mitte September blickt Fillers dennoch mit Spannung, räumt Eckelmann beste Chancen ein. „Er ist ruhig, sachlich, analytisch, ideal für das Amt. Und ein klarer Gegenentwurf zu Veith Lemmen."